Achterbahnfahrt der
Gefühle
Nach der überdeutlichen Niederlage letzten Samstag wollte
das Team der U-16 am Freitag Abend sich selber und den zahlreich erschienenen
Zuschauern beweisen, dass „Frau“ auch ganz anders kann.
Die Vorgabe des Trainers nach dem letzten Spiel waren:
- 40 Minuten mithalten/dominieren
- Mehr Torchancen generieren
- Ball halten/zirkulieren lassen
Die Vorgabe des Trainers nach dem letzten Spiel waren:
- 40 Minuten mithalten/dominieren
- Mehr Torchancen generieren
- Ball halten/zirkulieren lassen
Nach einer seriösen Vorbereitung wollten die U-16 Girls wie
die Feuerwehr starten, jedoch erstens kommt es anders und zweitens als man
denkt. Ein mit harten Bandagen geführten Zweikampf in der Innenverteidigung
verloren, eine Bogenlampe Richtung Tor aus 30 Meter und schon stand es nach
wenigen Minuten 0:1 für Oensingen. So hatten wir uns dass sicher nicht
vorgestellt.
Das Team steckte das Tor ohne mit der Wimper zu zucken weg,
ging sofort konsequent in den Angriff und spielte unaufhaltsam Richtung Tor.
Keine 3 Zeigerumdrehungen später stellte Corinna in der 4. Minute nach einem
tollen Lauf über rechts den Gleichstand wieder her. Nun entfesselten die Damen
in Rot ein Offensivfeuerwerk vom feinsten. Der Gegner in der eigenen Hälfte
derart unter Druck gesetzt, dass kein Ball über die Mittellinie kam. Nach
einigen verpassten Gelegenheiten schlug in der 13. Minute Aline zu und lies dem
Torhüter keine Chance und knallte den Ball zum 2:1 in die Maschen.
Doch dann erfolgte die grosse Schrecksekunde, welche sich zu
bangen Minuten entwickelte. Ein Gegenangriff von Oensingen kam bis vors Tor,
Joelle konnte den Ball erst im Nachfassen per Hechtsprung fassen und der
Oensinger Stürmer versuchte den Ball ins Tor zu spitzeln, leider jedoch mit
gestrecktem Fuss, welcher Joelle im Kinn traf. Sicher nicht gewollt, jedoch
sehr unglücklich und etwas übermotiviert, was dem Spieler auch die gelbe Karte
einbrachte. Joelle musste mehrere Minuten gepflegt werden, ein weiterer Einsatz
kam nicht in Frage. Auf die Frage, wer sich ins Tor stellte zögerte Sofia keine
Sekunde und zeigte Kompetenz und Verantwortung. Und dies als jüngste Spielerin
des Teams! Michelle wurde eingewechselt, Joelle wurde vom Feld begleitet und
weiter gepflegt.
Da eine gelbe Karte auch eine Zeitstrafe mit sich bringt
agierten die Oensinger rund 10 Minuten in Unterzahl. Eine Phase, welche die nun
völlig entfesselnd aufspielenden U-16 Girls zu einem Feuerwerk vor dem
gegnerischen Tor nutzten. Die Chancen wurden quasi im Minutentakt
herausgespielt, und ein weiterer Treffer lag in der Luft. In der 26. Minute
schlug die Stunde von Alana, welche zum 3:1 einschoss. Was nun schöner war, das
Tor oder ihr unbeschreiblicher Jubel über den Torerfolg? Ich tendiere eher zum
Jubelschrei….
Immer noch in Unterzahl kassierte Oensingen in der 34.
Minute das 4:1 von Celine. Obwohl danach wieder komplett fanden die Gegner
keine Mittel und in der 2 Nachspielminute nutze Corinna eine weitere Chance zum
5:1. Dann pfiff der Schiedsrichter zur Pause.
Erfreulicherweise hatte sich Joelle in der Zwischenzeit
wieder erholt, verzichtete aber auf einen weiteren Einsatz, da der Schädel
einerseits immer noch brummte und andererseits Sofia im Tor den Kasten rein
hielt. Einige wenige Punkte zum Verbessern wurde in der Pause angesprochen. Der
wichtigste Punkt jedoch war die Ansage, sofort wieder Vollgas zu geben und dem
Gegner keine Chance zu einem Erfolg zu geben. Auch wurde in der Pause nun
planmässig gewechselt, Larissa ersetzte Kim im Sturm. Der „Ausflug“ so weit
vorne war ungewohnt für Kim, jedoch hat sie nun als Verteidigerin auch die
Gegenseite „live“ erlebt, well done!
Oensingen versuchte nun den Schaden einzugrenzen und kam mit
viel Druck aus der Pause. Jedoch ohne zum Erfolg zu kommen. Was das zentral
optimal harmonierende Mittelfeldduo Corinna und Aline nicht abfing, dass
erledigten spätestens Alana und Alexandra souverän in der Innenverteidigung.
Die so abgefangenen Bälle wurden entweder schnell über die beiden
Aussenverteidigerinnen Antonia und Michelle nach vorne gebracht, oder direkt
wieder vom überragenden Mittelfeld über die Flügel Celine und Laura oder in die
Tiefe auf die Stürmerinnen gespielt. Es ist immer erfreulich, wenn
eingewechselte Spielerinnen gleich erfolgreich sind, Larissa nutze Ihre Chancen
in der 46. und 58. Minute zu den Treffern Nummer 6 und 7.
Nach 60 Minuten wurde Tanja (neben Sofia die zweite Dame mit
Jahrgang 2000) für Nadja eingewechselt. Nadja hatte enorm gut gespielt, Chancen
zum Tor waren genügend da, mit der Chancenausnützung haperte es jedoch noch. Nach
12 Minuten Pause musste/durfte Nadja jedoch wieder aufs Feld, Celine hatte auf
dem linken Flügel alles gegeben und durfte vom Feld.
In der 78 Minute holte sich Antonia die Belohnung für eine
super Leistung auf der (ungeliebten) Verteidigerinnen Position ab. Ihren
Vorstoss nutze sie zum 8:1.
Als Schlusspunkt verwandelte Tanja die letzte Chance des Spiels
in der 82 Minute eiskalt zum Schlussresultat von 9:1.
Das hohe Schlussresultat darf genossen werden, jedoch nicht
über einige zu verbessernde Punkte hinweg täuschen. Ab Mitte der zweiten
Halbzeit spielten die Girls keineswegs mehr kompakt. Auch wurden die Flanken
viel zu oft auf den Torhüter gespielt, so setzte sich Laura sehr oft energisch
auf dem Flügel durch, doch die Flanken verfehlten das Ziel (noch).
Dennoch machte die heutige Vorstellung der Girls enorm viel
Freude. Die Vorgaben des Trainers wurden übertroffen, 7 verschiedene
Spielerinnen erzielten 9 Tore, weder das frühe Gegentor noch der Ausfall von
Joelle nach knapp 20 Minuten verunsicherte das Team und die Stimmung war
jederzeit super.
So konnten die Girls nach einer Auslaufrunde (die eher eine
Ehrenrunde war) sich von den Zuschauern sowohl verabschieden wie auch bedanken
und in der Garderobe die „BUM BUM“ Maschine auf vollen Touren laufen lassen.
Girls, das war super, weiter so :-)
Bodo Fischer
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